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Den Viren zum Trotz

Der weihnachtliche Stammtisch wird coronabedingt ausfallen, die Spendenfreudigkeit der Plauer war trotzdem hoch

Seit vierundzwanzig Jahren ist er ein Highlight im Dezember: der weihnachtliche Stammtisch der CDU Plau im Saal des Park-Hotels. Und seit Stammtischgründung wächst jedes Jahr die Summe, die durch Spenden und den Event mit seiner großen Tombola zu Gunsten von sozialen und kulturellen Plauer Einrichtungen eingefahren wird. In diesem Jahr nun werden sogar Summa Summarum 21.000 Euro verteilt werden können. Die Einnahmen des letzten Jahres lagen bei 17.500 Euro, der Sprung nach oben ist also erheblich und das im Coronajahr 2020 während der zweiten Seuchenwelle, die alle nicht-virtuellen Kulturangebote so sang- und klanglos hinwegspült!
Im Sommer bereits berieten sich die Initiatoren des CDU-Vorstands und Stammtischgründer Rüdiger Hoppenhöft. Achtzig Plätze der möglichen einhundertsiebzig hätten sie, so der Stand damals, laut Abstandsregelung im Saal besetzen dürfen. Dass sie sich dagegen entschieden, war fast hellsichtig, denn seit Beginn der zweiten Welle ist auch diese Regelung im Kulturbereich obsolet. Dennoch haben die Verantwortlichen allen Grund zur Freude. Das Kernanliegen nämlich, Plauer Einrichtungen, Vereine, Initiativen und Aktionsgruppen wie gewohnt zu fördern, gelang der Seuche zum Trotz. Aber das hat wiederum mit ihr zu tun.

Die Verantwortlichen nämlich taten, was auch ohne die Feierlichkeit des Weihnachtsstammtisches möglich und üblich war. Sie wandten sich an Firmen und Privatpersonen und baten um Spenden. Und diese flossen offenbar gerade im Jahr Corona reichlich, da es jene gemeinnützigen Einrichtungen zu stützen galt, die das Jahr über durch Spiele, Veranstaltungen und Aktionen keine Einnahmen generieren konnten. Corona führte also zu mehr Solidarität, so scheint es. Aber die insgesamt einhundertvierzig Spendenden wissen auch, betont Rüdiger Hoppenhöft, dass sie uns vertrauen können. Die Gelder wandern nicht in die eigene Tasche, sondern kommen da an, wo sie hinsollen.

Die Liste derer, die Zuwendungen erhalten, nennt achtzehn Einrichtungen. Sie erhalten zwischen ein- und zweitausend Euro. Die meisten davon wurden auch in den vergangenen Jahren gefördert, so wie Sportverein und Fußballclub, Kitas, Heimatvereine, die Funker, die Rheumaliga und viele mehr. Zum ersten Mal im Club der achtzehn aber ist beispielsweise die Plauer Kinder- und Jugendstiftung mit Sitz in der Steinstraße 96. Unter dem Motto “Zeig Dein Talent – wir fördern Dich” möchte der Ortsjungendring mit dieser Stiftung junge Talente, gleich welchen Bereichs, in ihrer Entwicklung bestärken, aber auch – und nicht unwichtig – finanziell unterstützen.

Zum erstenmal dabei ist auch ein Verein in spe. Der gebürtige Plauer Manuel Ettelt ist Initiator einer Idee, die Gestalt angenommen und zur Vereinsgründung führen wird: Es handelt dabei sich um eine Gruppe von Menschen, die das Areal der Burg zum Areal von Festspielen machen werden, den “Plauer Burgfestspielen”, nicht zu verwechseln mit dem Burghoffest.
Schwer sei ihnen im Sommer die Entscheidung gegen einen verzwergten weihnachtlichen Stammtisch und somit auch gegen eine traditionell etablierte Geselligkeit geworden, sagt Rüdiger Hoppenhöft. Die Spendenfreudigkeit der Plauer aber dürfte ein wenig darüber hinweg trösten, dass Feiern derzeit nur in Kleinstgruppen möglich ist. Die Sorge feiert mit und das ist vernünftig.

Hintergrund:
Spenden erhalten 2020: Plauer Sportverein, Plauer Fußballclub, Schule am Klüschenberg für einen FSJ`ler, Förderverein Kantor Carl Ehrlich-Grundschule, die Kitas Zwergenparadies und Bunte Stifte, die Plauer Kinder- und Jugendstiftung, die Heimatvereine Leisten und Quetzin, Karower SV (Cheerleader), Plauer Rheumaliga, Seniorenheim Dr. Wilde-Haus, Plauer Funker, Hai Live, Plauer Jugendfeuerwehr, Feuerwehr Plauerhagen, Burgfestspiele, Umwelt-AG “Plau summt”